Steile Hänge, schroffe Berge – Hüttentour in den Allgäuer Alpen 24. und 25.08.2013
Im Rahmen der diesjährigen Sommerfahrt der Sippe Büffel an den Niedersonthofener See im Allgäu unternahmen fünf Oberstenfelder Pfadfinder übers Wochenende eine Hüttentour in den Allgäuer Alpen. Der Zeltplatz, den sich die Sippe Büffel für ihr Sommerlager ausgewählt hatte, war nicht nur wunderschön und malerisch am See gelegen und so für Ausflüge und Bootstouren geradezu ideal. Er war auch der perfekte Ausgangspunkt für eine Wanderung in den nahen Allgäuer Bergen, die mit ihren imposanten Felsformationen eine prächtige Kulisse abgaben. Zwar waren die Nächte schon etwas kühler geworden und morgens tropfte der Tau von den schwarzen Zelten, allerdings war das Wetter tagsüber schön und stabil, so dass wir beschlossen, am Samstag morgen in aller Frühe aufzustehen und unsere Bergrucksäcke zu packen. Hüttenschlafsack, Regenjacke und reichlich Proviant flugs verstaut, die Bergstiefel geschürt, noch rasch ein Blick in die Wanderkarte und es konnte losgehen! Bald hatten wir mit unserem Kleinbus den Ausgangspunkt der Tour erreicht: Von Hinterstein im schönen Oberallgäu ist sicher vielen ein Begriff, wenn es um Wanderungen in den herrlichen Allgäuer Bergen geht. Von hier aus fuhren wir zunächst noch ein kleines Stückchen entlang der Ostrach mit dem Bus und stiegen an der Hubertuskapelle aus. Nun begann der eigentliche Weg, und dieser war naturgemäß zu Beginn sehr steil, denn schließlich wollten wir ja auf den Bergkamm und dazu muss man eben bergauf…Trotz der mühsamen Steigung kamen wir schnell und gut voran, hatten bald die Baumgrenze bei etwa 1800 m erreicht und konnten dort unsere erste ausgedehnte Rast genießen. Umgeben von herrlicher und unberührter Natur, um uns herum atemberaubend schroffe Felshänge, die wir bald noch bezwingen sollten. Sodann ging es weiter über immer schmaler und abenteuerlicher anmutende Wege, gelegentlich querten wir auch wilde Geröllhalden, immerzu bergauf, bis endlich der lang ersehnte Bergpass sichtbar wurde und der Übergang ins benachbarte Tal in greifbarer Nähe war. Geschafft! Wir hatten nun knapp 1000 Höhenmeter hinter bzw. unter uns gelassen und befanden uns nun mitten in der Bergwelt der Allgäuer Alpen, um ums herum graue und majestätische Riesen aus Kalkstein. Die Rundumsicht wäre noch viel schöner und beeindruckender gewesen, hätten sich nicht schon seit geraumer Zeit bedrohliche Regen- oder gar Gewitterwolken am Himmel zusammengerauft, so dass wir nun sogar ein wenig gegen die Zeit laufen mussten, denn ein Gewitter im Hochgebirge zählt sicher nicht zu den begehrenswertesten Erlebnissen eines Wanderers… Wir liefen nun recht schnellen Schritts auf dem Jubiläumsweg in Richtung des Prinz-Luitpold-Hauses, was auch unser Nachtquartier sein sollte. Links unseres Weges thronten die majestätischen Felsmassen des Hochvogels, der mit seiner pyramidenähnlichen Form sogar etwas an das Matterhorn erinnert. Diesen schön anzusehenden Berg stets im Blick, erklommen wir das letzte Joch und erblickten schweißgetränkt von oben bereits die ersehnte Berghütte, denn mittlerweile waren die Wolken immer dichter und schwärzer geworden. Bald fing es dann auch zu tröpfeln an, und kurz nachdem wir die schützende Hütte erreicht hatten, tobte das Unwetter los und es goss in Strömen. Wir waren also keine Minute zu früh gekommen und waren froh, nach einem langen und doch recht anstrengenden Tourentag nun eine warme, trockene und überdies gemütliche Bleibe gefunden zu haben. Nach einem stärkenden Abendessen sanken wir dann erschöpft in unsere Matratzenlager und waren froh und dankbar ob der vielen schönen Erlebnisse und Begegnungen. Nach einem recht nassen Abstieg am nächsten Morgen nahmen wir uns fest vor, im nächsten Jahr wiederzukommen, denn schließlich heißt es: „Bergvagabunden sind treu…“! Daniel Bessert