Pfadfindererlebnisse in der Heimat
In diesem Jahr wurden acht Wölflingen in den Kreis der Sipplingen übernommen und mit ihnen entstand die neue Sippe Luchs. Damit die jungen Pfadfinder trotz den aktuellen Gegebenheiten zum ersten Mal das Pfadfinderdasein auf Fahrt und Lager erleben konnten, planten wir einige Unternehmungen in unserer schönen Heimat.
Die erste Unternehmung war eine Tagestour am Dienstag, den 01.09.2020 in den grünen Wäldern rund um Oberstenfeld. Die Tour begann am Pfadfinderheim. Von dort aus ging es mit Wanderstiefeln und Rucksäcken, bepackt mit Vesper und Trinken, los. Das erste Ziel war das Kurzacher Tal. Von dort wanderten wir über die hohe Straße zum Prevorster Waldspielplatz. Nach einer kurzen Rast liefen wir über die Gronauer Platte, auf der viele unserer Lager stattfinden, wieder zurück an unseren Startpunkt.
Da der nächste Tag ein Mittwoch war, trafen wir uns, wie jeden Mittwochabend, zu unserer Sippenstunde. In dieser Woche schon etwas früher, um eine längere und ausgedehnte Sippenstunde zu machen. Für unser kleines Lager, dass am nächsten Tag stattfinden sollte, mussten wir das Material hinrichten. Dabei lernten die Sipplingen, was wir Pfadfinder, alles für ein Zeltlager in der freien Natur benötigen: Von der Zeltplane, über die Axt zum Feuerholz machen, bis hin zu den Kochutensilien für das leckere Essen. All das haben wir in unserem Pfadfinderheim finden können und danach in den Fahrzeugen und im Hänger untergebracht, sodass wir am nächsten Tag nur noch das Material zum Lagerort fahren mussten.
Natürlich dürfen in der Sippenstunde auch der Spaß und das Spiel nicht zu kurz kommen, deshalb haben wir, nachdem wir unser Material verstaut hatten, den Ball rausgeholt und im Garten Völkerball gespielt.
Am Donnerstag war es dann endlich soweit und das kleine Sippenlager auf der Gronauer Platte konnte starten. Der Treffpunkt, war auch an diesem Tag das Pfadfinderheim in Oberstenfeld. Wieder trafen wir uns ausgestattet mit Wanderstiefeln und Rucksack. Nur dieses Mal war der Rucksack ein wenig größer und schwerer als bei der ersten Wanderung. Denn heute war in ihm neben dem Essen und Trinken auch noch das persönliche Gepäck, was ein Pfadfinder für eine Übernachtung im Zelt braucht, eingepackt. Während sich die Sipplinge und ihr Sippenführer mit ihren Rucksäcken auf dem Buckel auf die Reise Richtung Gronauer Platte machten, fuhr ein älterer Sippling das Fahrzeug mit Material zum Zeltplatz. Als die anstrengende Wanderung endlich geschafft war und wir unser Ziel erreichten, gab es eine warme und stärkende Maultaschensuppe.
Mittags bauten wir dann unser Lager auf, mit drei Kothen zum Schlafen und einer Jurte, in der wir das Material und unsere kleine „Küche“ unterbrachten. Dabei konnten die Jungs zeigen, was sie in den Sippenstunden davor gelernt haben.
Abends wurde in einer gemütlichen Runde gegrillt mit Roten Würsten und Stockbrot. Da das Feuer vom Grillen schon an war, wurde danach aus dem kleinen Grillfeuer ein großes Lagerfeuer, das einige Kameraden dazu anheizte, die Gitarre auszupacken und so wurden noch bis in die Nacht Pfadfinderlieder am Lagerfeuer gesungen. Ein weiteres Highlight für die jungen Pfadfinder in dieser Nacht war ihre erste Nachtwache. Immer in Zweiergruppen hielten sie gemeinsam mit ihren Sippenführern die Wache über das Lager, da ein Überfall auf unser Lager nicht ausgeschlossen war. Die Nacht verlief zum Glück ruhig, aber die Sipplinge konnten trotzdem die Erfahrung einer Nachtwache machen.
Die Nacht war für einige mit wenig Schlaf überstanden und ein neuer Lagertag brach an. Nachdem wir gefrühstückt haben, kamen die Wölflinge gemeinsam mit ihrer Akela auch zu unserem Zeltplatz. Gemeinsam mit ihnen haben wir eine Olympiade veranstaltet, bei denen die Jungs ihre Sportlichkeit und ihr Geschick unter Beweis stellen konnten, bei Disziplinen, wie Weitwurf, Bogenschießen, Wettrennen, Boccia und Spächteln. Zur Stärkung gab es mittags einen großen Topf voll mit Schinkennudeln. Nach dem Mittagessen gab es die Siegerehrung der Olympiade mit Medaillen.
Leider war danach schon die Zeit gekommen, all unsere Zelte und unsere selbstgebaute Lagerküche wieder abzubauen. Wir verstauten alles wieder in den Fahrzeugen und fuhren voll beladen zurück ans Pfadfinderheim, an dem wir den Bus ausräumten und dann alle glücklich und voller neuer Erfahrungen nach Hause gingen.
Doch schon am nächsten Tag trafen wir uns wieder zum nächsten Highlight der Woche. Heute stand Kanufahren auf unserem Programm. So fuhren wir mit dem Hänger vollgepackt mit unseren vier eigenen Kanus nach Bietigheim an die Enz, wo der Startpunkt unserer Kanutour war. Bei herrlichem Spätsommer Wetter paddelten wir mit unseren Kanus los flussabwärts die Enz entlang. Unser Ziel war der Ausstieg in Besigheim, das wir problemlos und ohne zu kentern nach einigen Stunden erreichten. Am Ziel angekommen sprangen einige Sipplingen noch zur Abkühlung in die Enz, bevor wir wieder zurück nach Oberstenfeld fuhren. Natürlich waren nach dieser erlebnisreichen Tour alle sehr hungrig und wir haben gemeinsam leckere selbstgemachte Pizzabaguettes gemacht. Beim Essen konnten wir in geselliger Runde noch einmal unsere schönen Unternehmungen und Erlebnisse dieser Woche Revue passieren lassen.