Pfadfinderarbeit

Als Gründer der weltweiten Pfadfinderbewegung gilt der englische General Baden-Powell (1857-1941). Grundlage für die Pfadfinderbewegung war das von ihm im Jahre 1899 veröffentlichte Buch „Aids to scouting“. Aufgrund des großen Interesses, welches sein Buch bei englischen Jugendlichen auslöste, beschloss Baden-Powell ein Konzept für Jugendarbeit zu entwickeln. Um sein Vorhaben zu Erproben veranstaltete er 1907 ein erstes Lager. Mit den Erfahrungen aus dem zehntägigen Lager, das auf einer englischen Insel stattfand, veröffentlichte Baden-Powell ein weiteres Buch. Es trägt den Titel „Scouting for Boys“ und definiert bis heute die grundlegenden Elemente des Pfadfindertums und der Pfadfinderarbeit. So vertrat Baden-Powell die Meinung, dass Jugendliche in kleinen Gruppen am besten lernen einander Vertrauen zu schenken und füreinander Verantwortung zu übernehmen. Zudem führte er einheitliche Kleidung ein, welche den Zusammenhalt von Jugendlichen unabhängig ihrer sozialen Herkunft stärken sollte. Bis zuletzt war er Verfechter des bis heute gültigen Prinzips „learning by doing“.
Bereits im Jahre 1910 zählte die Pfadfinderbewegung in ganz England mehr als 100000 Mitglieder und breitete sich nun auch in weitere Länder aus. In Deutschland wurde Baden-Powells Konzept für Jugendarbeit 1909 von Alexander Lion und seinem Buch „Das Pfadfinderbuch“ eingeführt. Kurze Zeit später bildeten sich bundesweit Pfadfindergruppen, die dem Konzept von Powell und Lion folgten und ehrenamtliche Jugendarbeit lebten.

1910 zählte die Pfadfinderbewegung bereits mehr als 100 000 Pfadfinder und fand schnell auch in anderen Ländern Verbreitung. Die Idee erreichte Deutschland im Jahr 1909 als “Das Pfadfinderbuch” von Alexander Lion erschien. Bald entstanden durch die Initiative von Erwachsenen viele Pfadfindergruppen in Deutschland.
Jugendbewegung – Parallel zur Entwicklung der Pfadfinderbewegung entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland eine Bewegung Jugendlicher, die den Tendenzen der wachsenden Massengesellschaft, dem bedingungslosen Leistungsgedanken und zunehmender gesellschaftlicher Anonymität ein neues Gemeinschaftsideal und eine alternative Freizeitgestaltung entgegensetzte. Immer mehr Jugendliche begannen, in kleinen Gruppen auf Fahrt zu gehen und das einfache Leben in der Natur zu suchen. Wichtiges Element war auch hier die kleine Gruppe, die allerdings von Jugendlichen selbst und nicht von Erwachsenen geführt wurde. Nach dem ersten Weltkrieg trat die Jugendbewegung mit dem Wandel zur Bündischen Jugend in eine neue Phase. Neben die kleine Gruppe trat nun der überregionale Zusammenschluß als Lebensgemeinschaft in einem Bund.