Schnee und Kälte trotzten wir - Schneeschuhtour Vogesen vom 18. - 20. 1. 2013
Am Abend des 18. Januar war es soweit: Vier wackere Pfadfinder machten sich wieder einmal auf ins winterliche Elsaß, um dort die nun schon zur guten Tradition gewordenen Schneeschuhtour zu unternehmen. Begleitet wurden wir von Helmut und Andreas, die in unserer stammeseigenen Hütte in Breitenbach noch einige Arbeiten zu verrichten hatten. So langten wir also am späten Freitagabend im schönen Münstertal an, verpflegten uns noch mit dem Notwendigsten und genossen anschließend die heimelige Gemütlichkeit des Stammesheims in vollen Zügen, sangen, lachten und freuten uns auf die vor uns liegende Tour auf dem Vogesenkamm. Am nächsten Morgen ging es dann mit etwas Verzögerung auch los, schnell waren die Rucksäcke gepackt und auch die Lebensmittel für anderthalb Tage durften wir auf keinen Fall vergessen. Nun ging es zunächst mit dem Kleinbus hinauf auf den Rothenbrunnen, dem eigentlichen Startpunkt unserer Wanderung. Hier oben herrschten geradezu ideale Bedingungen für unser Vorhaben: Es lag genügend Schnee, um den Einsatz unserer Schneeschuhe sinnvoll und notwendig erscheinen zu lassen. So marschierten wir also los, anfänglich mit etwas geringerem Tempo, da es – wie stets – recht steil bergauf ging. Bald jedoch hatten wir den Kamm erreicht und konnten etwas rascher voranschreiten, schließlich hatten wir an diesem Tag noch eine beachtliche Wegstrecke vor uns. Rings um uns eine märchenhafte Winterlandschaft, tief verschneite Bergwälder und Almwiesen, eine herrliche Stille begleitete uns, so dass wir jeden Schritt bewusst gehen konnten und keine Ablenkung uns störte. Ab und zu bemerkten wir einzelne Wildspuren im frischen Schnee, das waren wohl unsere einzigen Begleiter in dieser sonst sehr einsam – romantischen Landschaft. Allmählich machte sich ein leichtes Hungergefühl bemerkbar und die Zeit für eine kurze Rast war gekommen – gut nur, dass wir genügend Brot, Wurst und Schokolade eingepackt hatten, um Kraft für den zweiten Teil der heutigen Etappe zu sammeln. Frisch gestärkt ging es dann weiter, allerdings wurde der Anstieg nun wieder etwas steiler und der Schnee höher, so dass das Vorankommen doch einiges an Anstrengung abverlangte; gerade die letzten Kilometer zogen sich gefühlte drei Stunden…Obwohl manch einer schon nicht mehr daran geglaubt hatte, erreichten wir dann doch noch bei Tageslicht unseren nicht ganz zufällig gewählten Lagerplatz am Lauchenpass, dort stand nämlich eine kleine Schutzhütte, die wir natürlich sofort inspizierten und für uns in Beschlag nahmen. Ein kleiner gusseiserner Ofen war ebenso vorhanden wie das für ein wärmendes Feuer benötigte Brennholz, wir brauchten uns diesbezüglich also keine Sorgen zu machen! Binnen kurzem loderte dann auch schon das Feuer, so dass wir den Aufbau unserer mitgeführten Kohte in Angriff nehmen konnten, was in gewohnt rascher Routine auch geschah. Leider begann nunmehr der Schneefall in Regen überzugeben, aber dafür war es in der wohlig warmen Schutzhütte umso gemütlicher! Warmer Tee und ein stärkendes Abendessen waren der Lohn für die Mühen des Tages, bald sanken wir dann auch müde auf unsere Schlafstatt und schlummerten unter den Eindrücken des erlebnisreichen Tages und dem dumpfen Prasseln des glühenden Ofens ein. Der kommende Tag brachte Tauwetter und nassen Schnee, glücklicherweise lag der Großteil der Tour bereits hinter uns, dennoch waren noch einige Aufstiege zu bewältigen, bis wir erschöpft, aber zufrieden am Schnepfenried von Andreas empfangen wurden und nach Breitenbach zurückkehrten. Dort erwartete uns bereits ein warmes Mittagessen, was uns als Stärkung sehr gut taugte. Bald darauf ging es dann auch schon wieder heimwärts, und es hieß fürs erste Abschied nehmen vom schönen Münstertal, um spätestens im nächsten Winter wieder hier einige schöne und erlebnisreiche Tage zu verbringen! Daniel Bessert