Herzlich war die Begrüßung beim Eintreffen der Oberstenfelder Pfadfinder im Windhoeker Pfadfinderheim. Bei zahlreichem Treffen in Namibia oder Deutschland hat man sich kennengelernt.
Drei Wochen lang sollte die Fahrt der Oberstenfelder durch Südwest Afrika dauern. In den ersten Nächten wurde im Windhoeker Heim Quartier bezogen. Mussten doch am ersten Tag die notwendigen Formalitäten erledigt werden und Verpflegung für bevorstehende Safari eingekauft werden. Doch einige Sehenswürdigkeiten wurden auch besucht, so die Christuskirche, das inzwischen versetzte Reiterdenkmal und die alte Feste. Die Fahrt ging dann, im 14 Sitzer Kleinbus, zur Farm im Hochfeld. Dort waren wir die Gäste bei dem Farmerpaar, zu dem wir bereits seit 1988 Verbindung haben. Unterwegs galt der Besuch dem Stammeszentrum der Herero „Okahandja“, mit Besichtigung der Gräber der früheren Herero-Führer und derer, der ehemaligen Schutztruppler, sowie der Kirche der Rheinischen Mission.
Auf der Farm hatte man am Feuer und beim Braai viel zu erzählen. Am nächsten Tag zeigte uns das Farmerpaar ihre Farm. Diese ist eine ca. 6.500 ha große Rinderfarm. Doch als Zuerwerb werden ca. 35 ha Zwiebeln angebaut und eine Annahmestelle für Teufelskralle, die nach Europa exportiert wird, betrieben. Unser Interesse galt auch einer Halle, die wir 1994 mit aufgebaut hatten. Die Farmbesichtigung musste jäh unterbrochen werden, da auf einem benachbarten Farmgelände ein Feuer ausgebrochen war. So sind wir dann kurzerhand mit dem auf der Farm stationierten Feuerwehrauto ausgerückt. Nach dem Farmaufenthalt ging die Fahrt weiter zum Waterberg. Hier unternahmen wir eine Tour auf das Waterberg-Plateau. Mit Blick über das unendliche Farmland. Vor der Weiterfahrt am nächsten Tag galt noch ein Besuch dem Friedhof am Waterberg. Unser nächstes Ziel war Grootfontein, über Otjiwarongo, mit Besichtigung einer Krokodilfarm, und dem Hoba-Meteorit, der mit 55 to der wahrscheinlich zweitgrößte Meteorit der Welt ist. In der Minenstadt Tsumeb war ein unbedingtes Muss der Besuch des Tsumeb-Museums. Es zeigt Exponate aus der Umgebung und man erfährt Interessantes aus der Kolonialzeit, aber man lernt besonders die San- und Himba-Kultur kennen. Weiterhin zeigt es auch alte Kanonen, die 1915 im Otjikoto-See versenkt wurden.
Doch dann war es soweit, wir passierten das Eingangstor am Etosha-Nationalpark und beim Fort Namutoni wurden unsere Zelte aufgeschlagen. Nun galt unsere ganze Aufmerksamkeit der Tierwelt. Frühmorgens wurden Pirschfahrten unternommen, um auch noch Nachttiere zu Gesicht zu bekommen. Und das Glück war uns hold. In der aufgehenden Sonne konnten wir in der Savanne unzählige Springböcke beobachten, zwischen die sich Kudus, Zebras, Eland und Oryxantilopen mischten. Elefantenherden tranken an den Wasserlöchern, doch wie wenn ein Zeitplan vorhanden wäre, folgten im Abstand die Gnus, während die Giraffen sich am Dornbusch ihr Fressen holten. Offensichtlich waren die Löwen satt, denn diese lagen faul in der Sonne. An den beleuchteten Wasserstellen konnten wir dann bei den Camps Halali und Okaukuejo Nashörner beobachten. Doch während wir bei den Wasserstellen die Tiere beobachteten, hatten sich einige Schakale an unserem Vorzelt gütlich getan und unser restliches Abendessen samt Tupperdosen geklaut.
Nun verließen wir die Etosha und fuhren zu den Felszeichnungen nach Twyfelfontein und dem versteinerten Wald in der Nähe von Khorixas, in dessen Camp noch Schilder von der kaiserlichen Zollstation aufgehängt sind. Nach der langen Fahrt durch die Namibwüste erreichten wir das Cape Cross mit seiner Robbenkolonie. Ca. 250.000 Seebären tummelten sich an diesem Platz. Dementsprechend war auch der Gestank. Ca. 1 Mio. Robben leben an der Küste Namibias. Weiter ging dann die Fahrt nach Swakopmund, der Stadt am Atlantischen Ozean. Wieder wurden wir von der Altpfadfindergilde freundschaftlich empfangen. Festlich mit Blumen geschmückt war der Festsaal im Pfadfinderheim, das dem Fort Namutoni gleicht. Bis tief in die Nacht haben wir mit alten und neuen Freunden gefeiert. Swakopmund, in der man an jeder Straße die deutsche Vergangenheit sieht, z.T. noch deutsche Straßennamen, wie Bismarck- oder Woermannstrasse oder Hotel Schweizer Haus, Thüringer Hof oder Prinzessin Rupprecht Residenz und zum Kaffee trifft man sich im Café Anton. Doch auch in der Fläche Namibias erlebt man das. Farmnamen wie Neckartal, Heilbronn, Sachsenheim oder gar Lichtenberg sind anzutreffen. Beim Zusammensein mit Farmern freute sich eine Farmersfrau über unsere Mundart und sagte: „Ich komme aus Korntal und war in Beilstein Lehrerin.“ Von Swakopmund aus erreichten wir die Sossusvlei, mit einer der höchsten Dünen der Welt. Nach diesen spannenden Erlebnissen kamen wir wieder in Windhoek an. Wir kauften noch Holzschnitzereien für zu Hause. Und dann nochmals ein letzter Abend mit Braai (grillen) mit den Freunden in Windhoek. Ein großes Erlebnis liegt hinter uns. So traten wir nach 3 Wochen Safari, in diesem tollen Land, den Heimflug an.