Um den Grand Ventron – Wintertour in den Hochvogesen vom 04. bis 06. März 2011
Recht spät im Winter machten sich auch in diesem Jahr wieder drei wackere Wanderer auf, um die zauberhaft winterliche Welt der Hochvogesen mit Rucksack und Schneeschuhen zu erkunden.
Dieses Mal sollte der Grand Ventron unser Ziel sein, ein Bergmassiv etwas abseits des Hauptkammes in der Nähe des bekannten Skigebietes La Bresse gelegen. Viele Langlaufloipen und Winterwanderwege umsäumen diesen Mittelgebirgsgipfel, wie gemacht also für eine Unternehmung wie die unsrige.
Nach einem ausgiebigen Frühstück startete unsere Tour am Samstagmorgen in etwa 750 m Höhe bei strahlendem Sonnenschein – besseres Wetter hätten wir nicht bekommen können! Zu Beginn noch in recht tiefem Schnee, ging es zunächst sehr steil bergan und auch so manch abschüssigen Hang zu queren stellte uns vor eine kleine Herausforderung. Märchenhaft verschneit lag der Wald vor uns, allmählich zwar an Schneehöhe, aber nicht seinen winterlichen Charakter verlierend, ging es immer noch stetig bergauf. Um die Mittagsstunde entschlossen wir uns dann, die Tour deutlich zu verlängern, da wir unser Etappenziel ansonsten viel zu früh erreicht hätten. Daher wurde aus der eher gemütlichen Winterwanderung nun doch eine stattliche Tour rund um das Ventron – Massiv, und so sollten wir am Ende des Tages dann auch etliche hundert Höhenmeter bewältigt haben…Am Nachmittag hatten wir schließlich die Spitze des Grand Ventron erreicht, wo die schon stark gewordene und Märzensonne uns die Rast versüßte und uns für unsere Mühen entlohnte. Zwar blieb uns wegen der diesigen Witterung eine Fernsicht auf die majestätischen Berggipfel der Schweizer Alpen verwehrt, aber dennoch hatten wir einen prächtigen Rundblick über die umliegenden Anhöhen des Vogesenkammes. Bei aller Gipfelfreude galt es nun aber, allmählich ein Quartier zu finden, welches uns für die kommende Nacht beherbergen sollte. Anders als in den vorigen Jahren hatten wir heuer darauf verzichtet, eine Kohte mitzunehmen, daher waren wir auf eine Selbstversorgerhütte angewiesen, derer es aber gerade im Gebiet um den Grand Ventron zahlreiche anzutreffen gibt. Prompt fanden wir etwas abseits des Weges dann auch eine wahrhaft malerisch gelegene Holzhütte, die sonst noch keine Gäste zu beherbergen schien. Sofort machten wir uns daran, Brennholz für den Abend und die lange Nacht zu suchen, zu sägen und mit dem Beil in ofengerechte Scheite zu spalten. Bald schon loderte ein knisterndes Feuer in dem rustikalen Ofen der Hütte und wir konnten das lang ersehnte Abendessen auf dem Herd zubereiten. Die gesammelten Holzvorräte waren dann auch mehr als ausreichend für lange gemütliche Stunden im kleinen Kreise…
Der nächste Morgen weckte uns wieder mit herrlichem Sonnenschein. Nach zweistündigem Fußmarsch langten wir schließlich wieder am Ausgangspunkt an und traten glücklich und zufrieden wieder die Heimfahrt an. Daniel Bessert